Ana Vaz
Künstlerin, Filmemacherin, Lissabon / Paris
Master-Seminar
Ana Vaz (geboren in Brasilia) ist eine Künstlerin und Filmemacherin, deren Filme, Installationen und Performances komplexe Beziehungen zwischen Lebensräumen, Territorien und hybriden Historien untersuchen und dabei die Grenzen unserer Wahrnehmung erweitern. Ihre Filme erforschen die Fiktionen und Friktionen, die verorteten Räumen und ihren vielzähligen Bewohnerinnen und Bewohnern auferlegt werden. In einer Zusammenstellung von gefilmtem und gefundenem Material vereint Vaz dabei Ethnografie und Spekulation. Gezeigt wurden ihre Filme international auf diversen Filmfestivals und in Institutionen, u. a. in der Tate Modern, im Palais de Tokyo, Jeu de Paume, LUX Moving Images, New York Filmfestival, TIFF Wavelengths, BFI, Cinéma du Réel, TABAKALERA und Courtisane. Schwerpunktthemen ihrer Arbeit wurden zum Teil in Seminaren und Workshops wie dem Flaherty Seminar (USA), TIFF Lightbox (Kanada), Doc’s Kingdom (Portugal), Curto Circuito Film Festival (Spanien) und Massart Film Society (USA) herausgearbeitet. Zuletzt nahm Vaz an verschiedenen Gruppenausstellungen teil, darunter Eco-visionaries im MAAT (Portugal), What is the Clouds? im WKV Stuttgart, Videobrasil in der SESC Pompéia (Brasilien), der Biennale für junge Kunst in Moskau und im Espace Khiasma (Frankreich). Zusammen mit Tristan Bera, Nuno da Luz, Elida Høeg und Clémence Seurat ist Ana Vaz eines der Gründungsmitglieder von COYOTE, einem interdisziplinären Kollektiv, das über eine Reihe von spartenübergreifenden Plattformen Bereiche der Ökologie, Ethnologie und Politikwissenschaft erkundet. Für künstlerische Höchstleistung und Innovation in ihrem audiovisuellen Werk erhielt Vaz 2015 den Kazuko Trust Award, ein von der Film Society of Lincoln Center gestifteter Preis. Seit 2016 widmet sich die Künstlerin der Entwicklung ihres ersten Spielfilms The Voyage Out, eine spekulative Fiktion über die Entstehung eines neuen Landes in Folge der Katastrophe von Fukushima im März 2011. In Zusammenarbeit mit Nuno da Luz äußert sich das Projekt in einer Vielfalt von Beschwörungsformeln (Installationen, Performances, eine Radioserie), die die Grenzen unserer sensorischen Aufnahmefähigkeit durch akustische und visuelle Erfahrungen ausloten.