• Natasha Sadr, Chus Martinez, Mareike Dittmer, Quinn Latimer, Stefanie Hessler

  • Camille Aleña, Chus Martinez, Quinn Latimer, Elise Lammer

  • Natasha Sadr

  • Emilie Ding, Chus Martinez, Quinn Latimer, Alexandra Navratil

  • Stefanie Hessler

  • Michèle Graf, Selina Grüter, Chus Martinez, Quinn Latimer

  • Hannah Weinberger, Laura Miriam Leonardi

  • Chus Martinez, Quinn Latimer

  • Emilie Ding, Camille Aleña, Selina Grüter, Chus Martinez, Michèle Graf, Hannah Weinberger, Stefanie Hessler, Laura Miriam Leonardi, Axelle Stiefel

Promise No Promises!

Master-Symposium

10. – 11. Oktober 2018

Mit Stefanie Hessler, Natascha Sadr, Hannah Weinberger, Alexandra Navratil, Julieta Aranda, Elise Lammer, Emilie Ding, Laura Miriam Leonardi, Selina Grüter & Michèle Graf, Camille Aleña, Axelle Stiefel, Katharina Brandl, Lhaga Koondhor, Raffaela Naldi Rossano and Mareike Dittmer. Moderated by Chus Martínez and Quinn Latimer.

Das Women’s Center for Excellency ist ein Think Tank mit der Aufgabe, neue soziale Sprachen und Methoden zu bewerten, zu entwickeln und vorzuschlagen, um die Rolle von Frauen in Kunst, Kultur, Wissenschaft und Technologie, sowie in allen Wissensfeldern, die heute mit dem Bereich der Kultur verwoben sind, zu verstehen.

Das Projekt ist eine gemeinsame Unternehmung mit Grażyna Kulczyk und der Art Stations Foundation CH, einer von Grażyna Kulczyk gegründeten Institution, die als Instituto Susch im Muzeum Susch im Engadin Ende 2018 ihre Pforten öffnet. Uns verbindet ein gemeinsames Interesse daran, jene Rolle zu überprüfen, die Bildung in den Künsten dabei spielt, die Sprache und die Position von Frauen zu definieren. Die Forschung zielt darauf ab, wichtige historische und aktuelle Fragen zu stellen und eine Lehre und Diskussion zum Thema zu produzieren und zu veröffentlichen. Wir erforschen, wie diese Arbeit gezeigt, geteilt und freigiebig in Form zukünftiger, gleichberechtigter Lebensgemeinschaften entwickelt werden kann.

Das Hauptziel der Forschung dreht sich um eine einfache Frage: Wie können wir die Dinge anders machen? Unsere Prämisse ist es, die Genderverhältnisse grundlegend zu verändern und ein neues Universum von Begriffen, Bildern, Normen, Gesetzen und Empfindungen zu schaffen, welches idealerweise die Freude nicht nur von Frauen, sondern von allen zum Ausdruck bringt. Und wir glauben, dass die Kunst – und nicht Politikwissenschaft oder Anthropologie – das perfekte Feld bietet, diese andere «Wahrnehmung der Welt» zu beginnen und wir widmen uns der Erforschung der Bedingungen dieses neuen Gendervertrags. Wir müssen uns dies als das Jahr vorstellen, in dem wir uns mit vollem Einsatz in allen möglichen spekulativen Formen «üben». Forschung ist ein Versuch, eine Methode, um viele Bereiche zusammenzubringen, nicht nur Kunst, sondern auch Recht, Technologie, Sprache…

Jene Einstellungen zu untersuchen und aufzuzeigen, welche die Fragen der Gleichstellung umgeben, impliziert starkes Unbehagen bei Männern wie Frauen. Das Unbehagen, Privilegien zu verlieren und zu erkennen, wie viele Strukturen modifiziert werden müssen, um die neue Realität der Geschlechtervielfalt zu umfassen; Unbehagen, die enormen Aufgaben zu entdecken, die wir dabei noch zu bewältigen haben. Es gilt das Argument, dass Gleichheit definitiv nicht mit «gleich» sein übereinstimmt und ebenso wenig der Idee eines 50:50-Anteils entspricht. Gleichstellung tritt dann ein, wenn die Bedingungen und Vorzüge unserer Arbeit gleichwertig mit denen der männlichen Kollegen wahrgenommen werden. Es geht also nicht darum Zahlen zu garantieren, sondern um die Sicherung der Bedingungen, der Qualitäten, der Sprache und der Gesetze, sowie um eine entsprechende Anpassung der Strukturen. Und wir teilen diese Vorstellungen mit allen Individuen und sozialen Bewegungen, die für Gleichstellung kämpfen. Wir brauchen Quoten, aber wir brauchen auch eine viel tiefere und profundere Umwandlung unserer sozialen und kulturellen Organisationen, die nicht nur mit «gleichen» Zahlen erreicht werden kann. Wir brauchen ein Handbuch für Institutionen, wie man den Wandel praktisch und auf täglicher Ebene fördern kann. Wir brauchen die Zahlen Hand in Hand mit einer ganzen Reihe von Strategien, um das Verhalten der Systeme neu zu konditionieren. Wir müssen uns mit der Darstellung und Ausübung einer geradezu übertriebenen Anzahl von Massnahmen befassen, um Gleichstellung zu erreichen. Nur durch Übertreibung – in Sorgfalt, Rücksichtnahme und Aufmerksamkeit für die Bedürfnisse – können wir das individuelle und kollektive Verhalten sowie die Vorstellung von Macht und deren Steuerung durchdringen.

Fotos: Alice Wilke, Enrico Fiorese