Donnerstag 12. März, 17:30
Denise Bertschi (CH)
Moderiert von Alexandra Navratil
(in Deutsch)
Ateliergebäude A 0.11
Im Gespräch mit Alexandra Navratil thematisiert die Künstlerin Denise Bertschi ihre aktuelle Ausstellung im Aargauer Kunsthaus anlässlich des Manor Kunstpreises 2020. In ihrer Arbeit nimmt Denise Bertschi historische Begebenheiten zum Anlass, das Verhältnis der Schweiz zur Welt zu hinterfragen. Sie thematisiert dabei Aspekte der Kolonialgeschichte der Schweiz oder setzt sich mit dem Begriff der Neutralität auseinander. Ausgangspunkt von Bertschis jüngstem Projekt Haunting Home (2019/2020) sind ausführliche Recherchen in Aarau, wo historischen Figuren der kantonalen Wirtschaftselite im 19. Jahrhundert rege ökonomische und kulturelle Verbindungen nach Brasilien pflegten. In diversen Depots und Gebäuden –
im Staatsarchiv oder auch im Naturama Aargau – fand sie erstaunliches Material, das sie
in einer Reihe neuer Arbeiten thematisiert und dabei nationale Zuschreibungen und Machtgefüge in Frage stellt.
Denise Bertschi (geboren in Aarau) lebt und arbeitet in Lausanne. Sie hat Bildende Kunst an der Haute école d’art et de design HEAD in Genf im Master und Visuelle Kommunikation an der Zürcher Hochschule der Künste ZHdK im Bachelor studiert. Aktuell doktoriert sie an der EPFL in Lausanne (in Partnerschaft mit der HEAD). Einzelausstellungen der letzten Jahre fanden beispielsweise im ARTIVIST in Johannesburg und in der *ALTEFABRIK, Gebert Stiftung für Kultur, Rapperswil statt (beide 2018). Gruppenausstellungen umfassen etwa Swiss Art Awards, Basel (2019); Mobile Welten, MKG Hamburg Museum für unsere transkulturelle Gegenwart, Hamburg (2018); (my vegetable love should grow), One Gee in a Fog, Genf (2017); How to Waste time, with Denise Bertschi, Kunstverein Zürich, Parallelprogramm Manifesta Zürich (2016).
Die Künstlerin Alexandra Navratil lebt und arbeitet in Zürich und Amsterdam. Seit 2014 ist sie Dozentin am Institut Kunst in Basel und seit 2018 Jurymitglied des Fachausschusses Film- und Medienkunst BS/BL.